Die mehr als 150 Jahre lange Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung liegt nun erstmals kompakt und übersichtlich als Buch vor. Die renommierte Bochumer Historikerin Helga Grebing hat ihren seit 1966 aufgelegten historischen Abriss komplett überarbeitet und unter anderem um aktuelle Kapitel über die SPD, die SED-Diktatur in der DDR und den Aufbau der PDS erweitert.
Die ehemalige Professorin der Ruhr-Universität hatte ihren historischen Abriss 1966 erstmals aufgelegt, danach erschienen bis 1981 mehrere Überarbeitungen. Die jetzt vorgelegte "Geschichte" schildert nicht nur eine mehr als 150 Jahre umfassende Zeitspanne eines Kampfes, "der zunehmend als ein Kampf für ein menschenwürdiges Leben, über die Klassenlinie geführt wurde". Die Autorin erweitert ihre Abhandlung um Texte zu den "langen 1990er-Jahren der SPD" über Willy Brandt, Oskar Lafontaine und die Einheit Deutschlands, über den demokratischen Sozialismus und die Debatte über die verbliebene Grundsubstanz der Arbeiterbewegung oder auch den Aufbau der SPD in den neuen Bundesländern.
Breiten Raum nimmt die Darstellung und Einordnung der PDS ein: Diese beziehe ihre historische Legitimierung immer noch aus der SED-Gründung im April 1946, als SPD und KPD in der damaligen Ostzone zwangsvereinigt wurden.
Ein weiteres Kapitel befasst sich mit den Gewerkschaften, dem Sozialstaat und der Arbeitswelt der Zukunft. Hier diskutiert die Autorin unter anderem Thesen von André Gorz und Ulrich Beck.
Grebing, Helga:
Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Von der Revolution 1848 bis ins 21. Jahrhundert.
vorwärts buch,
Berlin 2007,
ISBN 978-3-86602-288-1,
24,00 Euro
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihre
IKF Redaktion