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A house will be shifted - how to move a 120 year old headquarter,weighing 6000ts
Oerlikon, ZH - 20. Mai 2012 - Was würde die Öffentlichkeit dazu sagen, wenn das Grossmünster in Zürich wegen einer neuen Tramlinie abgerissen werden soll? Dagegen würde sicher wohl jeder protestieren!
Der Erhalt historischer Industriegebäude in Europa hat jedoch einen schwereren Stand. Manchmal werden die alten Gebäude in Lagerräume, Shoppingcentren oder Solarstudios umgewandelt. Sehr selten werden auch Museen daraus, um die alte Industriekultur zu erhalten. Wenn die Architektur jedoch neuen Überbauungen, Strassen oder Einkaufszentren weichen muss, so werden die Anlagen in den meisten Fällen einfach abgebrochen – die Historie verschwindet für immer.
Ein jedoch gänzlich neues innovatives Rettungskonzept zum Erhalt der Industriekultur wird in wenigen Wochen das über 120 Jahre alte Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) am eigenen Leibe erleben. Der rund 6000 Tonnen schwere Bau wird zur Erweiterung des Bahnhofs Oerlikon um ganze 60 Meter verschoben. Am 20. Mai 2012 wird das 80 Meter lange und rund 12 Meter breite Gebäude auf zwei Verschubbahnen, die aus zwei Stahlträgern und dazwischenliegenden Stahlrollen bestehen, mit einer Geschwindigkeit von 4 Meter pro Stunde in über 15 Stunden seinen neuen Standort beziehen. Diese Rettungsaktion, für die die Swiss Prime Site rund 11 Mio. Schweizer Franken investiert und welche von der Stadt Zürich ebenfalls subventioniert wird, ist ein in Europa ein fast einzigartiges Ereignis.
Die Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) war ein schweizerisches Unternehmen, das 1876 mit Sitz in Oerlikon - ab 1934 Teil der Stadt Zürich - gegründet wurde. 1906 entstand durch Abspaltung der MFO die Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon, Bührle & Co., der späteren Oerlikon-Bührle Holding AG. Nach tiefgreifender Restrukturierung und dem Verkauf diverser Kernbereiche im Jahr 1999 änderte bekanntlich die Holding im Januar 2000 ihren Namen in Unaxis und 2006 in OC Oerlikon.
Schon 1998 ging man davon aus, dass das Gebäude abzubrechen sei. Lange geschah jedoch nichts. Nach dreijähriger Planungsphase zur Rettung des prägnante Backsteingebäudes und umfangreichen Verhandlungen zwischen ABB, der Stadt Zürich, der SBB und der Swiss Prime Site sah es Mitte 2011 so aus, als ob die ABB das Gebäude auf eigene Kosten abbrechen müsse. Erst im Februar 2012 war es dann soweit - nach Einigung aller Parteien war die Rettung der Ikone der traditionsreichen Industriegeschichte Oerlikons beschlossene Sache. Der Platz ist heute zur Erweiterung zwei neuer Bahngleise für die SBB am Bahnhof Oerlikon vorgesehen.
So bleibt also nicht nur das Züricher Grossmünster stehen, sondern auch ein Teil Schweizer Industriegeschichte und des Ursprungs der OC Oerlikon wird erhalten - wenn auch um 60 Meter verschoben. Der Startschuss zum Umzug fällt am 22. Mai um 11 Uhr.
File information
Photographer:Holger Schimanke
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Date added:May 20, 2012
Dimensions:1000 x 667 pixels
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