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Göltzschtalbrücke...
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...mit 30 Jahre FDJ. Oder: nutzloser Datenspeicher.
Der Jaquard-Webstuhl, um 1800 entwickelt, kann als die erste frei programmierbare Maschine angesehen werden. Dabei ist das zu webende Muster auf Lochkarten, die endlos geführt werden können und die über Nadeln abgetastet werden, gespeichert. Ist ein Loch vorhanden, wird der entsprechende Faden gehoben, sonst nicht. Somit handelt es sich um eine Art Binärsystem, wie bei allen heutigen Datenverarbeitungssystemen. In der Entwicklung der Textilindustrie bedeutete diese Erfindung, dass nunmehr nicht die Art und Leistungsfähigkeit der Maschinen ansich das entscheidene Kriterium für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens war, sondern vielmehr das Sortiment und die Kunstfertigkeit der angebotenen Muster. Somit war der auf Lochkarten gespeicherte Musterbestand über lange Zeit das eigentliche Kapital einer mechanischen Weberei.
Nach dem die Maschinen längst verschwunden sind, bleiben hier in einer der über 30 Produktionsstätten des ehemaligen VEB Vogtlandstoffe Reichenbach die Musterkarten als Datenmüll zurück.
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